Mittwoch, 5. Dezember 2012

Denkverbot




Jetzt ist es offiziell. Die Listen für den nächsten Bürgerentscheid liegen aus.
Anstoß gab der im Oktober gefasste Beschluss das Areal um das „alte Becken“ zu überplanen mit der Intention das Schwimmbad in Gänze zu verkleinern. Denn nur ein kleines feines Bad wird in Zukunft Bestand haben.  –  So die Einschätzung aller Fachleute.

So stand die Frage im Raum, was tun mit dem Areal: „altes Becken“
1.     Mit einem Bauzaun das Gelände abriegeln, wohl die günstigste Variante.
Oder
2.     ein Baumhausprojekt, ganz was neues wagen.
Oder
3.     die Verpachtung an die Bürgerinitiative – soweit Die es wollen.
       Oder
4.     Ausbau zum Biotop unter Leitung der Gemeinde oder eines Investors .


Diese ersten Denkansätze standen im Raum, mehr auch nicht.
Es ist und war weder vom Verkauf der Fläche die Rede, noch von entstehenden Bauplätzen oder Hotels auf dieser Fläche. 

Und so hat man sich an eine formlose Ausschreibung ohne rechtliche Bindung gemacht.

Genau das soll uns in der Entscheidungsfindung weiterhelfen, was mit diesem Areal möglich ist

Ist das falsch ? 

Ob es nun Baumhäuser, eine Minigolfanlage, oder eine xy Eventfläche sein soll, darüber kann dann ja trefflich gestritten werden, aber es muss doch erlaubt sein, darüber nachzudenken und sich Vorschläge machen zu lassen. Ein Denkverbot in Form eines Bürgerentscheides soll die Antwort sein.

Da stellt sich mir dann so manche Frage.

Weshalb ist ein Erbbaurecht falsch?. Weshalb dürfte auf der Fläche des LaGrappa nicht neu gebaut werden ?.  Weshalb dürfte auf der Fläche der alten Holz Baracken ( Sommerumkleiden ) nicht neu gebaut werden? Was wäre falsch an einer sinnvollen Verwendung der unteren Grünflächen?

Auch die Zeit  der Verpachtung ist absolut offen zu sehen. Hier ist zwischen  30 und 99 Jahren alles möglich.
Somit das Thema einem Verkauf gleichzusetzen ist schlichtweg Unsinn.  
Ein potentieller Interessent wird ohne Erbpachtvertrag kaum zu gewinnen sein.
Wenn die Idee stimmt, warum dann nicht?

Ich kann mich genauso mit der radikalsten Überlegung anfreunden, das ganze Areal zu begrünen ( inkl. Altes Becken auffüllen ), damit eine große Wiese entsteht, welche dann im Winter als Sonnenloipe dient und im Sommer wie jede andere Fläche von unseren Bauern bewirtschaftet wird.

Ein Weiter so, wie von der Bürgerinitiative gefordert erweist dem Bad einen „Bärendienst“
Wo sind deren Überlegungen und Vorschläge zur Verbesserung. Seitens der BI. Bis dato Fehlanzeige.
Oder ist die Aufnahme in die Liga denkmalgeschützter Häuser wirklich erstrebenswert.
Denkmalschutz bedeutet in der Regel: Höhere Kosten, weniger Flexibilität, mehr Aufwand...das hat in meinen Augen wenig mit Wirtschaftlichkeit und Kostensparen zu tun.
Auch die Überlegungen einer „allothermen“ Hackschnitzelheizung sind für das Schwimmbad nicht praxistauglich. Vergleichsreferenzen Fehlanzeige. Unterm Strich auch noch zu teuer.

Und auch die Überlegungen einer möglichen Gegenfinanzierung dieses Defizites sind falsch:
Der Vorschlag der BI, ein vermeintlich schlecht investiertes Geld ( hier: 4 Mio auf 6 Jahre zu 1,5% Zins p.a. ) hätten auch zu 2,5-3% angelegt werden können. Alleine diese Differenz würde das entsprechende Minus des alten Beckens tilgen.
Jeder Banker wird hierzu sagen, das es auch und gerade für eine Kommune nicht möglich ist, 4 Mio € für diesen Betrag anzulegen soweit die Mündelsicherheit und die Einlagensicherung garantiert sind.  
1.     Diese Angebote unterliegen einer Höchstgrenze zw. 50 und 100.000€
2.     Die Einlagensicherung  als auch das Angebot selbst greift nur pro Kunde pro Bank EINMAL, somit ist eine Aufteilung auf mehrere Konten zu kleineren Beträgen nicht möglich.
3.     Zwischen 40 und 60 Banken zu finden um bei jeder Bank dann ein entsprechendes Angebot zu bekommen, damit 4 Mio € ,  a zw. 50 und 100.00€ untergebracht werden können ist wohl am deutschen Markt  mit einer deutschen Bank ( möndelsicher ) nicht realisierbar.
4.     Diese Angebote gelten je nur immer 1-2 Jahre. Und dann...
5.     Der Vorwurf, in der heutigen Zeit legt man kein Geld so lange an trifft nicht ins Schwarze. Wer weiss den schon wo sich die Zinsen hinbewegen...


Die BI schürt bewusst emotionale und teils unwahre Behauptungen, macht aus dem GR Mitglied Fischer den Buhmann, stempelt das gesamte Gremium samt Bürgermeister pauschal ab und versucht nun ein Weiterkommen beim Thema Wellenberg zum Erliegen zu bringen.
Der pauschale Vorwurf Selbstbedienungsladen stößt mir persönlich sauer auf und klar fühle ich mich da gleich mit angesprochen, da ich ja in manchen Augen „unredlich“, letztes Jahr beim Kauf des Rutzhauses,  gehandelt habe.   Wie heißt es doch: Neid , Geiz und Bruderhass...

Hierzu habe ich mich schon geäußert. Gerne nochmals hier:


Ich habe in den letzten vier Jahren ohne Ausnahme jede Abstimmung zum Thema Pro Wellenberg unterstützt und werde das auch weiterhin tun, aber so wie die BI hier auftritt ist jegliche Sympathie zur damaligen Initiative verflogen.

Ziel muss doch sein, das Schwimmbad zu erhalten und Zukunftstauglich zu machen, eine pauschales Denkverbot wie von der BI ausgelobt, hilft hier nicht weiter und so kann ich jeden einzelnen nur bitten: Lasst euch nicht von Gerüchten einfangen, redet mit den Germeinderäten/innen  und / oder dem Bürgermeister direkt, besser heute als morgen., damit Ihr auf Grundlage von Fakten entscheiden könnt.

Michael Fux