Samstag, 11. September 2010

20 10 2009 Oberammergau bei Ettal

...so oder ähnlich stelle ich mir künftig unsere Außenwerbung auf unseren Tourismusflyern vor. 
Jetzt fehlt noch,das wir den Skilift privatisieren, dann haben wir, die Gemeinde -  endlich alle lästigen Tourismuseinrichtungen beseitigt und können uns voll unserer schönen Kultur widmen, im Sommer bei Regen drei mal die Woche unser Museum besuchen, im Winter eine Führung im Passionstheater  mitmachen.  Es wird wunderbar.
Ja die Polemik ist unangebracht den das Thema ist viel zu ernst, als das man hier Späße machen darf. 
Wie konnte es so kommen ?
Das unser Wellenberg jedes Jahr Unsummen Geld verbrennt ist bekannt, niemand wird das sofortige Handeln hin zu einem kleinen und feinen Bad in Frage stellen. 
(Sicherlich hätte man spätestens als der Wellenberg ( das Becken selbst ) rückgebaut wurde zur Sand Arena, drastische Rückbaumaßnahmen im Gesamten  einleiten müssen)

Nun, wenn wir uns alle Einig waren, das dieser Weg gegangen werden muß, warum haben wir dann nicht einstimmig den Beschluss gefasst ? Ich spreche nun für mich und behaupte, so wie der Beschluss zur Schließung verabschiedet wurde, ist in keiner Silbe eine verbindliche Neueröffnung des Bades erwähnt. Lediglich Lippenbekenntnisse. Deshalb habe ich mit den Gelben dagegen gestimmt. 
Da heißt es: 

„ Das soll mit Grundstücksverkäufen finanziert werden“
 Jedem Bürger sollte klar sein, das der Verkauf von gemeindlichen Grundstücken für die Finanzierung der Umbaumaßnahmen ( ca. 7Mio Euro )nie genügen wird, schon gar nicht, wenn das Alles bis nächsten Herbst ( Schließung 30092010 ) realisiert sein soll. 

„Wenn erst mal zu ist, wird sich schon was tun, es macht nichts, wenn ein paar Jahr geschlossen ist“.
Ich denke, sobald das Schwimmbad erstmal geschlossen ist, wird es fast unmöglich dann nach Jahren wieder zu öffnen. Sollten wir es nicht schaffen, lediglich wegen des Rück und Umbaus zu schließen, dann wird es auch nicht mehr geöffnet. 

„Zuschüsse zur Finanzierung von Bund un Ländern“
Man soll sich über jeden Euro freuen, der von Bund und Ländern kommt, aber klar ist auch, der Löwenanteil wird es nicht sein.

Realistisch betrachtet und ehrlich diskutiert, kann eine Sanierung nur mit Geldern der Passion erfolgen. A: Kosteneinsparung bei den Honoraren ( 22 Mio Euro im Topf ) und B. Bei den Einnahmen aus dem Karten und Arrangementverkauf.
Die Vorgaben zur Haushaltssanierung sind natürlich einzuhalten, aber ohne Zweifel ist bei größtmöglicher Anstrengung seitens Rat und Verwaltung eine reale Chance, das nötige Geld auf die Seite für eine ordentliche Anschubfinanzierung zu bringen. 

Natürlich müssen parallel auch andere Baustellen in Angriff genommen werden:: Ammergauer Haus – baldmöglichste Schließung, Nutzungsänderung oder Verkauf, Museum nur noch halbtags öffnen, oder auch hier – privatisieren,  Lifte im Sommer schließen oder -  privatisieren , Bepflanzung des Ortskernes streichen ( sollen die anliegenden Geschäfte im Eigeninteresse selber machen ), OT wieder in die Hoheit rückführen um Personal abzubauen,  all das kann kurz und mittelfristig erledigt werden  
Ob jeder Punkt im Einzelnen richtig ist, muß noch geprüft werden, aber laut darüber nachdenken soll erlaubt sein. Ich bin sicherlich kein Freund davon, nun alles zu verscherbeln was in Gemeindebesitz ist, aber das wir uns von manchen Dingen trennen werden, ist unabdingbar.

Lt. Verwaltung wird die Gemeinde für die nächste Passion 2020 eine Rücklage für die Vorbereitung 2019 bilden, in etwa der Höhe dieser Passionsvorbereitungen ( 2009: 10 Mio ) welche für Bühnenbild, Requisiten, Kostüme, Licht etc. verwendet werden. Die Rücklage soll aus den Erlösen der Passion 2010 generiert werden . Es geht darum zu vermeiden, das die Gemeinde zur nächsten Passion erneut Kredite für die Inszenierung aufnehmen muß. Dies ist eine Vorgabe zur Haushaltssanierung seitens des Landratsamtes.

Frech gefragt: Warum darf die Inszenierung für 2020: 10 Mio Euro kosten, reichen nicht  nur 5 Mio Euro, die in die Inszenierung 2020 gesteckt werden: Schon werden wieder Mittel für den Wellenberg frei. Mag sein das es von mir naiv durchdacht ist.

Das unser Schwimmbad gerettet werden kann, müssen viele Faktoren zusammentreffen.
Über allem steht eine erfolgreiche Passion 2010, dann müssen die anderen Gemeinden ins Boot geholt werden ( eventuell über eine Beitragsaufstockung bei den Ammergauer Alpen ), dann müssen die örtlichen Vermieter und Gewerbetreibenden herangezogen werden ( eventuell eine Erhöhung der Kurabgabe und Fremdenverkehrsbeitrages ), nicht zuletzt die Bürger selbst ( eventuell in Form einer Genossenschaft ). Mit Glück wird auch das ein oder andere Grundstück verkauft und der Staat schießt was zu. 
Hier wird noch viel zu tun sein, aber klar ist: Ich bin für ein Schwimmbad in Oberammergau und werde mich für den Erhalt einsetzten. 

Michael Fux


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